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Ab wann zahlt sich die Pension aus?

  • Autorenbild: Gerald Loacker
    Gerald Loacker
  • vor 36 Minuten
  • 2 Min. Lesezeit

Viele Menschen stellen sich kurz vor oder nach der Pensionierung die Frage: Wie lange muss ich in Pension sein, bis ich so viel aus dem System zurückbekomme, wie ich eingezahlt habe? Und: Wie lassen sich diese Summen überhaupt über Jahrzehnte hinweg sinnvoll vergleichen?

Ein Steuerberater, der anonym bleiben möchte, hat diese Frage für mich rechnerisch beantwortet. Grundlage seiner Berechnungen ist die gesetzliche Vorgabe zur Aufwertung der Beiträge im Pensionskonto.


So funktioniert die Aufwertung der Pensionskonten


Alle einbezahlten Beiträge zur gesetzlichen Pensionsversicherung werden jährlich aufgewertet – und zwar um den Prozentsatz, um den sich die durchschnittlichen Beitragsgrundlagen aller Versicherten erhöht haben. Das bedeutet: Wenn die Löhne und Gehälter der Österreicherinnen und Österreicher im Jahr 2023 zum Vorjahr um 4,6 % gestiegen sind, werden die Pensionskonten mit 1.1.2025 genau um diesen Wert aufgewertet. Diese Verzögerung ist systembedingt, weil die genauen Daten für 2023 ja erst im Laufe des Jahres 2024 feststehen.


In der Vergangenheit lag diese jährliche Aufwertung meist über der Inflationsrate, was für die Versicherten von Vorteil ist. Denn so steigen die Ansprüche stärker, als es ein reiner Inflationsausgleich bewirken würde.


Aufwertung der Pensionskonten


Ab wann „rentiert“ sich die Pension?


Basierend auf dieser Aufwertung lässt sich genau berechnen, ab wann jemand mehr Pension erhält, als er oder sie eingezahlt hat. Die Berechnung des eingangs erwähnten Steuerberaters ergibt: Ein Angestellter, der im Jahr 2025 nach 45 Beitragsjahren in der Höchstbeitragsgrundlage mit 65 Jahren in Pension geht, hat nach 12,18 Jahren so viel Leistung aus dem System erhalten, wie er (aufgewertet) eingezahlt hat. Das bedeutet: Ab einem Alter etwa 77 Jahren ist er „im Plus“ und es rentiert sich seine Pension.


Für Selbständige fällt diese Bilanz sogar noch günstiger aus – insbesondere deshalb, weil ihr Beitragssatz bis weit in die 1990er Jahre deutlich niedriger war.


Die Berechnungen finden Sie hier:




Die Realität: Deutlich längere Pensionsdauer


Die Statistik zeigt: Die durchschnittliche Pensionsbezugsdauer in Österreich beträgt derzeit über 22 Jahre – also fast das Doppelte der genannten 12,18 Jahre.

Noch gar nicht berücksichtigt sind dabei Zusatzleistungen wie:

  • Witwen- und Waisenpensionen

  • Rehabilitationsmaßnahmen

  • Kuraufenthalte

  • und weitere versicherungsfremde Leistungen


Diese Berechnungen machen außerdem sichtbar: Mehr Vollzeit statt Teilzeit löst das Problem nicht. Alle vorliegenden Zahlen gehen von einem Gutverdiener aus, der eine Karriere lang auf Basis der Höchstbeitragsgrundlage einbezahlt hat. Ebenso helfen auch mehr Beitragsjahre nicht. Die Beispielperson hat 45 Jahre gearbeitet. Das Problem liegt an ganz anderer Stelle: Die Formel für die Pensionsberechnung ist grundsätzlich zu günstig.


Fazit: Das System ist unter Druck


Diese Zahlen machen deutlich, warum das österreichische Pensionssystem langfristig an seine Grenzen stößt. Der Zuschuss des Bundes zu den Pensionen ist längst der größte Brocken im Staatsbudget – und der demografische Wandel wird dieses Loch weiter aufreißen.



Fragen zur gesetzlichen Pensionsversicherung?

Gerne beantworte ich Ihre Fachfrage für Sie persönlich – für mehr Klarheit rund um Ihre Pensionsberechnung.

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